1 blutige Nase, 1 Kopfverletzung, 1 Ohnmacht, 1 geprellte Hüfte Dannenröder Wald: Friedliche Sitzblockade wird vom BFE gewaltsam aufgelöst

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Auf der Rudolphswiese, wo die Polizei scheinbar einen Stützpunkt für die Räumung des Dannenröder Waldes auf eine biotopgeschützte Feuchtwiese baut, ist die Situation massiv eskaliert.

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Foto: Polizeigewalt nach Sitzblockade im Dannenröder Wald, September 2020.

22. September 2020
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Zunächst war ein Bagger von drei Aktivist*innen blockiert worden, indem sie darauf geklettert waren. Zwei der drei wurden mit Schlagstöcken herunter geprügelt, die dritte konnte länger ausharren. Für deren Räumung ist das BFE (Beweismittel und Festnahmeeinheit) angerückt, eine Spezialeinheit der Polizei, die auf härtere Gewalt gegen Menschenmengen spezialisiert ist.

Die Person auf dem Bagger wurde aus einer Höhe von etwa drei Metern ungesichert an den Beinen rückwärts herunter gerissen. Dabei konnte sie sich nur knapp davor retten, rückwärts herunter zu fallen und sich schwer zu verletzen.

Inzwischen wurden die beiden schon geräumten Aktivist*innen in einen Gefangenentransporter gesperrt und sollten abtransportiert werden. Andere Gegner*innen der A49 und der Zerstörung der Rudolphswiese haben sich spontan vor den Gefangenentransporter gesetzt, um ihn friedlich zu blockieren.

Bei der Räumung dieser Blockade hat die Polizei die Situation massiv eskaliert, am Boden liegende Menschen unnötig herumgeschleift, stehende Menschen durch die Gegend geschubst und massiv Schlagstöcke eingesetzt. Der Zwischenstand der Verletzungen, die dem Presseteam der Besetzung derzeit bekannt sind, sind eine blutige Nase, eine Kopfverletzung, eine Ohnmacht und eine geprellte Hüfte.

Bei der Rudolphswiese handelt es sich um ein staatlich geschütztes Biotop, das die Polizei heute offenbar ohne jedes Interesse für Genehmigungsverfahren planiert hat und wahrscheinlich morgen schottern wird, möglicherweise, um dort einen Helikopterlandeplatz und Einsatzstützpunkt aufzubauen.

Im Laufe des Tages war auch der Pächter der Wiese vor Ort, der eigentlich noch die Ernte einholen wollte und nicht von dem Vorhaben informiert war. Der BUND und der Naturschutzbund (Nabu) haben Klage gegen die Massnahme eingereicht. Laut Polizei-Twitter handelt es sich um vorbereitende Massnahmen der DEGES, allerdings befindet sich die Wiese nach unseren Informationen im Eigentum des privaten Forstamtes Schweinsberg.

pm